Die Genossenschaftswelt ist vielfältig und spannend – und hat ihre eigene Begriffswelt. Das RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro präsentiert an dieser Stelle jeden Freitag einen neuen Begriff aus der Genossenschaftswelt und dem Raiffeisen-Jahr 2018.
Die Genossenschaftswelt ist vielfältig und spannend – und hat ihre eigene Begriffswelt. Das RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro präsentiert an dieser Stelle jeden Freitag einen neuen Begriff aus der Genossenschaftswelt und dem Raiffeisen-Jahr 2018.
Agrargenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Landwirten und bäuerlichen Familien mit dem Ziel, die Landwirtschaft gemeinsam zu betreiben. Sie sind zumeist Nachfolgebetriebe der LPGen in der DDR und sogenannte Produktivgenossenschaften. Das bedeutet, dass neben klassischen Arbeitnehmern auch die Genossenschaftsmitglieder mitarbeiten und gleichzeitig finanzielle Träger des Unternehmens sind. Andere Genossenschaften im ländlichen Bereich, etwas Zusammenschlüsse von Molkereien, nennt man ländliche Genossenschaften oder Landwirtschaftsgenossenschaften. Die Genossenschaft ist eine Rechtsform, die von der Landwirtschaft traditionell genutzt wird, um die Effizienz zu steigern und die Marktposition zu stärken.
Der Aufsichtsrat einer Genossenschaft besteht aus mindestens drei Personen. Das Gremium überwacht die Geschäftsführung des Vorstands und führt u. a. Kontrollen durch. Bei kleineren Genossenschaften (bis zu 20 Mitglieder) kann auf den Aufsichtsrat verzichtet werden.
Ein Bürgersolarkraftwerk ist ein Beispiel dafür, wie Bürgerinnen und Bürger sich an der Energiewende in Deutschland beteiligen. In Magdeburg wurde zum Beispiel eine Mülldeponie zur Fotovoltaikanlage umgewandelt – auf Wunsch der Bevölkerung. Nach der Gründung einer Energiegenossenschaft ging so das größte Bürgersolarkraftwerk in Sachsen-Anhalt ans Netz.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) ist der Spitzenverband der genossenschaftlichen Kreditwirtschaft in Deutschland. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken.
Dienstleistungsgenossenschaften sind wirtschaftliche Zusammenschlüsse von Dienstleistern, die in der Unternehmensform der Genossenschaft Vorteile für ihre Mitglieder am Markt erreichen wollen. Traditionell bekannt sind zum Beispiel Taxigenossenschaften, in denen Einzelunternehmer des Taxigewerbes eine gemeinsame Taxizentrale organisieren.
Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft ist die Vereinigung zur Pflege und Würdigung des Lebenswerkes von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und zur Förderung des Genossenschaftsgedankens. Sie wurde am 1. Juni 2012 in Weyerbusch gegründet.
Die genossenschaftliche Deutschlandreise findet im Raiffeisen-Jahr 2018 statt. Der Autor Manuel Andrack begibt sich auf eine vierwöchige Tour durch Deutschland – auf den Spuren des Reformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Abschließend verfasst Manuel Andrack ein Buch über seine Reise, das zeigen wird, wie frisch und lebendig Raiffeisens Grundsätze umgesetzt werden. Ein Videotagebuch und ein Blog dokumentieren zudem tagesaktuell seine Erlebnisse, Gedanken und Begegnungen.
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) ist der Spitzenverband der genossenschaftlich organisierten Unternehmen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Seine 2.186 Mitgliedsunternehmen erzielten 2016 einen Umsatz von 60,1 Milliarden Euro.
Die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (DZ BANK) ist die Zentralbank und das Spitzeninstitut der rund 1.000 eigenständigen Genossenschaftsbanken. Zur DZ BANK Gruppe zählen die Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG HYP, DZ PRIVATBANK, R+V Versicherung, TeamBank, die Union Investment Gruppe, die VR Leasing Gruppe, WL BANK und verschiedene andere Spezialinstitute.
In Energiegenossenschaften schließen sich auf regionaler Ebene verschiedene Akteure wie Kommunen und Bürgerinnen und Bürger zusammen. Gemeinsam sorgen sie für die bedarfsgerechte Produktion von Energie, in der Regel spielen umweltfreundliche Aspekte eine zentrale Rolle.
Familiengenossenschaften tragen den besonderen Bedürfnissen von Familien Rechnung. In Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Kommunen engagieren sich Bürgerinnen und Bürger für Rahmenbedingen, die die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Dabei geht es zum Beispiel um Kinderbetreuung oder um die Unterstützung von Menschen, die Angehörige pflegen.
Friseurgenossenschaften schließen sich zusammen, um nach den genossenschaftlichen Prinzipien der Solidarität und Selbstverwaltung zusammenzuarbeiten. Gemeinsam wird entschieden, welche Shampoo- und Pflegeprodukte in den Salons verwendet oder welche Ladenlokale renoviert werden. Auch Personalfragen werden in diesem Rahmen erörtert.
In Genossenschaften organisieren sich Menschen, um sich eigenständig mit Waren oder Dienstleistungen zu versorgen. Die eingetragene Genossenschaft (Abkürzung eG) ist eine Rechtsform für Kooperationen. Viele Verbraucher etwa schließen sich in Genossenschaften zusammen, um sich gemeinsam Wohnraum, Energie, Pflege oder Kredite zu beschaffen. Aber auch Selbständige wie Handwerker oder Landwirte sind Mitglieder von Genossenschaften und kaufen beispielsweise gemeinsam Rohstoffe günstiger ein. Genossenschaften müssen keine Renditen für Investoren erzielen. Sie sind nur dem Wohl ihrer Mitglieder verpflichtet und können deshalb ihre Einnahmen in deren Sinne investieren. In Deutschland gibt es mehr als 8.000 Genossenschaften und genossenschaftliche Unternehmen.
Genossenschaftsbanken sind Banken in der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft. Sie arbeiten nach den Grundsätzen der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch entwickelt wurden.
Ein Genossenschaftsbeirat kann Vorstand und Aufsichtsrat einer Genossenschaft beratend unterstützen. Die Aufgaben für den Beirat werden je nach Erfordernissen definiert. Zum Beispiel verfügen die Mitglieder des Beirates über Fachwissen oder setzen sich für die ausführliche Information der Mitglieder ein.
Die Genossenschaftsbewegung entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern schlossen sich Menschen zusammen, um auf die Härten der Industrialisierung zu reagieren. Seitdem setzen viele Bauern, Handwerker, Arbeiter, Dienstleister u. a. als Verbraucher auf die Selbstverwaltung nach den Grundsätzen der Selbsthilfe und Solidarität.
Die Genossenschaftsidee ist das allen Interessenten offen stehende, überkonfessionelle Modell der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf der Grundlage von Kooperationen. Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch gründeten Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten genossenschaftlichen Organisationen in Deutschland.
Aufbauend auf ethischen Werten wie Solidarität, Ehrlichkeit und Verantwortung konstruierten sie den rechtlichen Rahmen für die Genossenschaftsidee: eine Vereinigung mit nicht geschlossener Mitgliederzahl und gemeinschaftlichem Geschäftsbetrieb, die individuelles Engagement und Selbstbewusstsein stärkt und soziale, kulturelle und ökonomische Partizipation ermöglicht. Die Genossenschaftsidee wird in den verschiedensten Lebensbereichen wie Arbeit, Finanzen, Ernährung oder Wohnen angewendet – bis heute regional und weltweit in nahezu jeder Branche.
Der Genossenschaftsvorstand besteht aus mindestens zwei Personen, die von der Generalversammlung gewählt werden, wenn nicht die Satzung eine andere Art der Bestellung vorschreibt (z. B. Wahl durch den Aufsichtsrat). Bei kleinen Genossenschaften (bis zu 20 Mitglieder) kann die Satzung einen einköpfigen Vorstand vorsehen. Vorstandsmitglieder können haupt- oder ehrenamtlich tätig sein. Zu den Aufgaben gehört die eigenverantwortliche Leitung der Genossenschaft, die Vertretung nach außen und die Geschäftsführung nach innen. Hierbei hat der Vorstand die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters einer Genossenschaft anzuwenden.
Zum Immateriellen Kulturerbe erklärt die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) besonders gute Ideen und Kulturtechniken. So wird menschliches Wissen und Können bewahrt, das von Generation zu Generation weitergegeben und fortwährend neu gestaltet wird. Im November 2016 wurde die Genossenschaftsidee zum Immateriellen Kulturerbe erklärt.
Kreditgenossenschaften sind neben Privatbanken und Sparkassen eine wichtige Bankengruppe in Deutschland. Als Selbsthilfeorganisationen des gewerblichen und landwirtschaftlichen Mittelstandes stand ursprünglich die Kreditvergabe für die Mitglieder im Vordergrund. Heute sind die Kreditgenossenschaften als Universalbanken tätig.
Die Konsumgenossenschaft ist eine besondere Form der Genossenschaft im Einzelhandel, die in erster Linie Nahrungs- und Genussmittel sowie verwandte Waren des täglichen Bedarfs beschafft und verkauft. In der Vergangenheit wurde sie auch als „Verbrauchergenossenschaft“ oder als „Konsumverein“ bezeichnet. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, die Lebenshaltung durch günstigere Warenversorgung zu verbessern.
Jedes Mitglied einer Genossenschaft hat ein Stimmrecht. Aufgrund dieses sogenannten Kopfstimmrechts gilt die Genossenschaft als eine der demokratischsten aller Unternehmensrechtsformen, da die Mitglieder Mitbesitzer und gleichberechtigt in den demokratischen Entscheidungsprozess eingebunden sind.
Landwirtschaftsgenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Landwirten und bäuerlichen Familien mit dem Ziel, die Landwirtschaft gemeinsam zu betreiben. Die Genossenschaft ist eine Rechtsform, die von der Landwirtschaft traditionell genutzt wird, um die Effizienz zu steigern und die eigene Marktposition zu stärken.
Mikrokredite sind Kredite über eine verhältnismäßig niedrige Summe (maximal 10.000 Euro). Kleingewerbetreibende leihen sich kleinere Summen Geld und zahlen es in fairen Raten zurück. Dieses Selbsthilfe- und Solidarprinzip basiert auf der von Friedrich Wilhelm Raiffeisen entwickelten Genossenschaftsidee.
Ökonauten heißt ein Förderprogramm für Startup-Unternehmen mit nachhaltiger Geschäftsidee. Neue Wege der Zusammenarbeit und offener Erfahrungsaustausch sind Kernelemente dieser modernen Form des Wirtschaftens.
Das RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro wurde zur Umsetzung des Raiffeisen-Jahres 2018 gegründet. Es ist unter dem Dach von KOMPAKTMEDIEN Agentur für Kommunikation GmbH in Berlin angesiedelt.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist einer der Väter der Genossenschaftsidee. Nach dem Motto „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“ gründete er im 19. Jahrhundert mit der Genossenschaftsidee ein Wirtschaftsmodell, das bis heute überzeugt. Seine Zeit war von tiefer sozialer Spaltung geprägt. Viele Bauern und Handwerker konnten die Kredite für den Einkauf ihrer Rohstoffe nicht mehr finanzieren. Missernten und Hungersnöte plagten die Bevölkerung. Als Raiffeisen Bürgermeister im Westerwald wurde, gründete er Darlehensvereine, in denen die Mitglieder sich gegenseitig mit Krediten unterstützten. Er setzte damit eine weltweite Bewegung und die Verbreitung des Genossenschaftsgedankens in Gang.
Der Raiffeisen-Campus ist ein privates Ganztagsgymnasium in Dernbach im Westerwald. Die Schule orientiert sich am christlichen Wertesystem und dem genossenschaftlichen Gedanken Raiffeisens. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ein soziales Gewissen zu entwickeln und verantwortlich zum Wohle aller zu handeln.
Hermann Schulze-Delitzsch gilt neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen als Gründungsvater des Genossenschaftswesens. Der Sozialreformer, Jurist und Politiker hat sich vor allem in der gewerblichen Genossenschaftsorganisation verdient gemacht.
In Schülergenossenschaften wird das demokratische Prinzip der Genossenschaft schon im Schulunterricht ausprobiert. So lernen sowohl an weiterführenden Schulen als auch an Berufsschulen junge Menschen die Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns auf der Basis von Solidarität und hoher sozialer Verbindlichkeit kennen. Beispiele für Dienstleistungen von Schülerfirmen sind Möbelbau oder Catering.
Der Begriff Selbsthilfe ist weit gefasst. Nach dem Motto „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“ schließen sich Gruppen von Menschen zusammen, die ein gemeinsames Problem bewältigen. Sie informieren sich, tauschen sich aus und finden gemeinsam Wege und Lösungen, um einen Missstand zu verändern. Genossenschaften werden geprägt durch die Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.
Selbstverantwortung ist die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln (und auch Nicht-Handeln) Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet für das eigene Handeln einzustehen und die Konsequenzen zu tragen . Das Prinzip basiert auf dem Ideal eines mündigen, selbstbestimmten Menschen. Genossenschaften werden geprägt von den Grundsätzen der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.
Selbstverwaltung ist ein Begriff aus der Rechtswissenschaft. Er bezeichnet die Übertragung von Verwaltungsaufgaben an rechtlich verselbstständigte Organisationen. Genossenschaften werden geprägt durch die Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.
In Sozialgenossenschaften schließen sich Menschen zusammen, um im Rahmen der Selbsthilfe oder für andere soziale Aspekte Aufgaben zu übernehmen. Sozialgenossenschaften ermöglichen beispielsweise den Bau von seniorengerechten Wohnungen, den Zusammenschluss von Haus- und Fachärzten in ländlichen Regionen oder den Erhalt von Dorfläden und Bürgerbussen.
Sozialunternehmen verfolgen neben dem wirtschaftlichen Gewinn auch soziale und gesamtgesellschaftlich relevante Ziele, zum Beispiel indem sie ihre Gewinne in gemeinnützige Projekte investieren. Mitbestimmung ist hierbei von zentraler Bedeutung – Angestellte des Unternehmens sowie die Kundinnen und Kunden werden in Entscheidungsprozesse mit einbezogen.
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